Sonntag, 19. August 2007

Freitag, Aug 10

Um sieben Uhr schweissnass aufgewacht, habe ich mich nach einer kurzen Dusche auf den Weg Richtung Kapitol gemacht, wohl wissend, dass ich wohl lange in der Schlange auf eine Eintrittskarte warten wuerde.
Das schoene in DC ist, dass praktisch alles kostenlos ist, nur muss man dafuer halt warten.
Capitol Hill war schnell gefunden, die Suche nach dem Ticketkiosk stellte sich aber umso schwerer dar.
So bin ich dem Menschenstrom gefolgt, der mich, vorbei am US Supreme Court, zur Library of Congress gefuehrt hat, die man eigentlich nur auf Einladung eines Senators oder Repraesentanten besuchen darf. Netterweise lassen sie Menschen aus Uebersee auch so herein, sollte genug Platz sein und ich hatte Glueck eine nette Fuehrung zu machen.
Nach wie vor auf der Suche nach dem Kiosk vergass ich, dass ich noch nichts im Magen hatte und taperte in die naechste Schlange. Diesmal fuer die Gallery of Representatives, die sich im Kapitol befindet, man aber nicht in das Hauptgebaeude kommt.
Wenig begeistert von dieser Erkenntnis beschloss ich mein Glueck mit einem Cafe au Lait nachzuhelfen, aber Vaeterchen Zufall fuehrte dazu, dass ich in die Schlange fuer das Kapitol strauchelte. Zufrienden ueber dieses Erlebnis wartete ich dort wieder eine ganze Zeit und Magen meldete sich lautstark, was insbesondere meine Freunde aus Asien mit Begeisterung verzueckte. Mit dem Ticket in der Hand erkannte ich, dass ich noch gut eine Stunde (12:20) bis zum Einlass hatte und konsultierte den Reisefuehrer nach einem Cafe.
Le bon Cafe stellte sich wirklich als Tipp heraus, dass Grilled Chicken Sandwich, der Latte und der Brownie retteten mir das Leben und ich begann, wieder entspannter dreinzuschauen.
Der Blick vom Capitol Hill ist spektakulaer (einfach den Asiaten am unteren Bildrand ignorieren!), das Interieur nur maessig spannend. Aber man sollte es mal gesehen haben.
Gestaerkt durch das Essen rief ich Zach, den Ruderer, an und verabredete mich fuer ein Tuerchen auf dem Potomac-River im Zweier Ohne.
Das war wirklich ein Erlebnis. Ich war schon lange nicht mehr im Boot gewesen und durch eine Dschungelgleiche Welt zu rudern. das Washington Memorial wie ein Phallus am Horizont war wirklich nett.
Es ist immer eine ganz neue Perspektive, Dinge vom Wasser aus zu betrachten.

Im Anschluss machte ich mich daran, moeglichst schnell wieder zur National Mall zu kommen, um rechtzeitig zum Jazz in the Garden im Sculpture Garden des National Museum of Arts zum kommen. Einen guten Platz gegenueber der Buehne direkt am Brunnen ergattert, lauschte ich den smoothen Klaengen von Trompete, Saxophon, Piano und Drums und liess die Tage Revue passieren. Schnell kam man mit den Nachbarn ins Gespraech, die Fuesse im Wasser baumelnd und die Welt ringsherum geniessend.
Kitty und Jennifer arbeiten beide fuer einen der zwei Senatoren aus Nebraska im Kongress, Nummern wurden getauscht und man verabschiedete sich, sich am morgigen Abend nochmals auf ein Bier in einer Bar zu treffen.

Muede im Hostel angekommen beschloss ich zumindest noch ein Bier in Adams Morgan zu mir zu nehmen, Leute zu betrachten und die Zeitung zu studieren.
Meine Rundfrage im Hostel, ob noch jemand ein Bier trinken moechte, wurde mit verstoerten Blicken aufgenommen und mit Blick auf die DVD mit Hugh Grant verneint.
Dann eben nicht, dachte ich mir und marschierte strammen Schrittes die Treppe Richtung
Ausgang hinab wurde aber durch einen Ruf gestoppt.
Davis aus Mexiko wollte doch noch mit, also wurde die Zeitung in die Ecke geworfen, und wir starteten mit einem Bier im Reef, einer dreistoeckigen Bar mit einer super Terrasse ueber der Stadt.
David, seines Zeichens Radiologen, war auf der Suche nach einem Job/Praktikum und einer Wohnung und hatte noch nichts von DC gesehen. So zogen wir los und ich versuchte ihm die schon gesehenen Highlights naeher zu bringen.
Der Abend/Morgen endetet mit einer Verabredung zum Fruehstueck.

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